Mannheimer Initiative: Keine Kohle für Klimakiller
Kundenmagazin naturstrom, energiezukunft Heft 6 (2009)
Mannheimer sagen Nein zu Kohlekraftwerk
von Judith Ban
Sie verschmutzen die Luft und zerstören das Klima — trotzdem erleben Kohlekraftwerke gerade eine bedrohliche Renaissance. 29 neue Kohlekraftwerke werden bundesweit geplant, eines davon in Mannheim. »Block 9« heißt der Klimakiller, den die Großkraftwerk Mannheim AG (GKM) und die hinter ihr stehenden Stromkonzerne, RWE, EnBW und die ehemaligen Stadtwerke MVV bauen wollen. Aktive der Initiative Klima und Energie Mannheim (IKEMA) waren die ersten, die das verhindern wollten. Von der Bewegungsstiftung finanziell und organisatorisch unterstützt, starteten sie eine Kampagne gegen den »Kohle-Dinosaurier«.
Und diese Kampagne ist bitter nötig. Denn durch Block 9 würden die klimaschädlichen CO2 Emissionen um geschätzt drei Millionen Tonnen pro Jahr ansteigen. Um das Projekt auf politischem Weg zu stoppen, hat sich Ikema 2008 mit anderen Gruppen zum Bündnis »Nein zu Block 9« zusammengetan und ein Bürgerbegehren gestartet. In wenigen Wochen sammelten sie 16.000 der 20.000 erforderlichen Unterschriften. Damit ist das Bürgerbegehren zwar letztlich gescheitert, aber dafür konnte eine breite Masse der Bevölkerung für das Thema sensibilisiert werden.
Dazu trägt auch die intensive Öffentlichkeitsarbeit bei, die das Bündnis in Mannheim leistet. Die Klimaschützer werben für erneuerbare Energien und effiziente Energienutzung, sie verteilen Flugblätter und organisieren Veranstaltungen, mit denen sie Verbraucher über den Wechsel zu Ökostrom-Anbietern informieren.
Auch wenn die Planungen für den Kraftwerksbau mittlerweile vorangeschritten sind- die Aktivisten geben nicht auf. Neben Einsprüchen auf dem Verfahrensweg wird es weitere Aktionen geben, sagt Matthias Weyland, Sprecher des Bündnisses: »Wir planen Demos und Aktionen und öffentliche Filmvorführungen an der Kraftwerksbaustelle. Der Widerstand geht weiter«.
www.nein-zu-block9.de
Soziale Bewegungen verändern die Gesellschaft. Die Bewegungsstiftung unterstützt ihre Arbeit für Menschenrechte, Frieden, Ökologie und soziale Gerechtigkeit durch Zuschüsse und Beratung. Im März 2002 als bundesweite Gemeinschaftsstiftung gegründet, haben die mittlerweile 96 StifterInnen haben die Gemeinschaftsstiftung bisher mit 4,1 Millionen Euro ausgestattet.
Das Vermögen ist zum Teil in regenerativen Energien angelegt, mit den Kapitalerträgen werden Kampagnen wie die oben beschriebene gegen den Block 9 gefördert. Die Stiftung ist offen für weitere Stifterinnen.
Zustiftungen sind bereits ab 5.000 Euro möglich.